Symrise

Symrise: Systematische Ansätze für nachhaltige Rohstoffbeschaffung

Case Study
Titel
Symrise: Systematische Ansätze für nachhaltige Rohstoffbeschaffung
Unternehmen & Organisation
Symrise
Kategorie
Unternehmen
Themenbereich
Social, Lieferkette
Anvisierte SDGs
8, 12, 17
Jahr
2022
Symrise ist ein Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen, die zum Großteil auf natürlichen Rohstoffen basieren. Diese bezieht das Unternehmen weltweit von mehr als 5.000 Lieferanten. Derart komplexe Lieferketten langfristig nachhaltig aufzustellen, bringt besondere Herausforderungen mit sich.

Ausganssituation

Symrise hat in seiner Produktion einen großen Bedarf an natürlichen Rohstoffen, wie u.a. Patschuli, Vanille oder Vetiver, welche auch aus Ländern stammen, in denen Menschenrechts- und Umweltstandards nicht optimal gewahrt werden. Mit dem Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetzes (LkSG) sind die Anforderungen an Unternehmen wie Symrise gestiegen. Bereits zuvor hat der Konzern verschiedene Maßnahmen ergriffen, um seinen Sorgfaltsansatz insbesondere im Hinblick auf die Beschaffung von Rohstoffen zu systematisieren und auch seine Lieferanten besser einzubinden. Auch um einen langfristigen Bezug zu sichern, sind nachhaltige Rohstoffquellen für Symrise von Bedeutung.

Zielsetzung & Umsetzungsansatz

Symrise nimmt sich vor, künftig alle Rohstoffe so zu beschaffen, dass negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt minimiert werden. Zudem bemüht sich das Unternehmen um noch größere Transparenz in seinen Lieferketten, um so auch Risiken in weiter vorgelagerten Stufen der Wertschöpfung besser erkennen und adressieren zu können.

2022 hat das Unternehmen seine Beschaffungsrichtlinie umfassend überarbeitet und in diesem Zuge auch einen neuen Code of Conduct für Lieferanten veröffentlicht. Der Verhaltenskodex gibt verbindliche Nachhaltigkeitsstandards für die Zulieferbetriebe von Symrise vor, die bei der Auswahl und Überprüfung von Lieferanten berücksichtigt werden und fordert sie auf, auch ihre Geschäftspartner für diese Anforderungen zu sensibilisieren.

Die Umsetzung der Richtlinie obliegt dem 2021 gegründeten Responsible Sourcing Steering Committee (RSSC), welches neben Vertreter*innen der Nachhaltigkeitsabteilung auch die Einkaufsleiter*innen der verschiedenen Geschäftsbereiche umfasst. Das RSSC legt zum Beispiel die Prozesse für die Lieferantenbewertungen fest. Bei großen Lieferunternehmen wird dann nicht nur auf den Hauptkonzern geschaut, sondern vor allem auch auf die Standorte in kritischen Märkten. Bei kleinbäuerlichen Lieferanten ist die Prüfung hingegen viel grundsätzlicher und beginnt oftmals mit grundlegender Wissensvermittlung, Schulung und Sensibilisierung für bestimmte Themen.

Ergänzend zur Umsetzung eigener Projekte in einzelnen Lieferketten, beteiligt sich Symrise seit 2020 auch an der von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA). Bei INA steht vor allem der Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen im Fokus. Dabei berichten die Mitglieder über ihre Maßnahmen und Projekte in den Lieferketten, um so voneinander lernen zu können. Auch der Austausch mit Nichtregierungsorganisationen spielt im Rahmen der Initiative eine wichtige Rolle, um gemeinschaftliche Lösungen für Herausforderungen in globalen Lieferketten zu erarbeiten. Das ist beispielsweine dann relevant, wenn ergänzend zu Audits ein unverstellter Blick auf die Situation vor Ort benötigt wird. Auch für verbindliche Sorgfaltspflichten setzen sich die Mitglieder des Bündnisses ein. 

In eine ähnliche Richtung geht auch die Beteiligung des Unternehmens an der „Association des Industries de Marque“ (AIM), dem europäischen Markenverband. Symrise engagiert sich seit 2021 in einer zugehörigen Initiative, in der Firmen sich auch für Nachhaltigkeit und die Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette einsetzen, und sich dabei gegenseitig unterstützen. Dabei werden Audits gegenseitig anerkannt und so die Berichtsbürden für Lieferanten minimiert. Gemeinsam erarbeiten die Mitglieder durch Austausch von Best Practices Problemlösungen zur Verbesserung der Prävention von Menschenrechten in Lieferketten.

Ergebnisse

Die verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung bildet eines der zentralen Nachhaltigkeitsanliegen von Symrise. Mit der Einführung des LkSG sind die Transparenz- und Prozessanforderungen in diesen Bereich deutlich gestiegen. Auch die Aufnahme in den DAX hat die Anforderungen an Transparenz und guter Unternehmensführung deutlich erhöht. Aber bereits zuvor hat Symrise mit einem Bündel aus Maßnahmen von Regeln über Gremien und die Beteiligung an nützlichen Initiativen reagiert und Prozesse systematisiert. Symrise erkennt an, dass die Umsetzung von Menschenrechts- und Umweltstandards in der Lieferkette ein Prozess ist, der Zeit in Anspruch nimmt und Herausforderungen mit sich bringen kann, an deren Überwindung das Unternehmen gemeinsam mit seinen Zulieferern arbeiten wird.  

Weitere Informationen 

  • Symrise Beschaffungsrichtlinie & Verhaltenskodex für Lieferanten
  • Nachhaltigkeitsbericht 2021: Sustainability along the value chain | Symrise CR 2021
  • Symrise Webseite: Bereich “Nachhaltige Beschaffung”
  • Symrise Webseite: Bereich „Soziales Engagement“

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