Deutsche Bahn AG

Deutsche Bahn: Gemeinsam für mehr Artenschutz

Case Study
Titel
Deutsche Bahn: Gemeinsam für mehr Artenschutz
Unternehmen & Organisation
Deutsche Bahn AG
Kategorie
Unternehmen
Themenbereich
Umwelt (Environment)
Anvisierte SDGs
15
Jahr
2023
Die Deutsche Bahn, das größte Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland, will ökologisch nachhaltiger werden. Der Natur- und Artenschutz stellt bei der selbstgesetzten „Grünen Transformation“ eine wichtige Stellschraube dar. Insbesondere aufgrund des großen Grundbesitzes und der zur Verfügung stehenden Flächen, hat die Deutsche Bahn die Möglichkeit hier positiven Einfluss nehmen. Das Unternehmen betreibt konkrete Maßnahmen, um den Artenschutz entlang ihrer Bahntrassen und auf den Firmengeländen umzusetzen und einen nachhaltig gestalteten Ausbau des Schienenverkehrs voranzutreiben.

 

Ausgangssituation 

Der Verlust der Biodiversität – das heißt der genetischen Vielfalt, der Anzahl von Arten und Ökosystemen – schreitet heute weltweit schneller voran als jemals zuvor. Etwa eine Million lebende Arten werden in den nächsten Jahrzehnten aussterben wenn das aktuelle Tempo des Artensterbens nicht eingeschränkt wird. Zugleich wird der Erhalt der Biodiversität als eine der wichtigsten Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung angesehen und trägt entscheidend zur Bewältigung weiterer globaler Herausforderungen – wie des Klimawandels oder der Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung – bei. Wirtschaftszweige mit einem besonders großen Einfluss auf die Biodiversität – wie die Industrie, die Fischerei, die Land- und die Forstwirtschaft –, die gleichzeitig besonders stark von der Biodiversität abhängen, sind bei der Umsetzung besonders gefragt. Wie die Mobilitätsbranche zum Biodiversitätsschutz beitragen kann, zeigt das Beispiel der Deutschen Bahn:  

Als größtes Eisenbahnverkehrsunternehmen Deutschlands steht die Deutsche Bahn gleich vor mehreren Herausforderungen in Sachen Natur- und Artenschutz. Als eine der größten Grundbesitzer*innen Deutschlands hat die Deutsche Bahn eine große Verantwortung wie sie mit den ihr zur Verfügung stehenden Flächen im Sinne des Natur- und Artenschutzes umgeht. Damit einhergehend hat sie jedoch auch ein großes Potenzial, zum Schutz der Biodiversität beizutragen. Eine der zentralen Fragen in diesem Kontext lautet: Wie lässt sich der Ausbau des Schienenverkehrs, der eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltigere Mobilität darstellt, mit dem Natur- und Artenschutz in Einklang bringen?   

Zielsetzung & Umsetzungsansatz 

Mit der „Grünen Transformation“ – wie die Deutsche Bahn ihre Nachhaltigkeitsstrategie bezeichnet – ist sich das Unternehmen seinem Nachhaltigkeitspotential bewusst. Der Naturschutz ist, neben dem Klima-, Ressourcen- und Lärmschutz sowie der sozialen Verantwortung, eine zentrale Säule der Strategie. Seit 2010 hat die Deutsche Bahn nun rund 38.000 einzelne Natur- und Artenschutzprojekte umgesetzt:  

Wenn für neue Bahnanlagen Eingriffe in die Natur nötig sind, versucht das Unternehmen durch die Schaffung neuer Natur- und Lebensräume diese zu kompensieren. Hierfür werden zum Beispiel alte Gebäude zurückgebaut und Flächen entsiegelt, damit sich dort (seltene) Pflanzen- und Tierarten entfalten können. Falls erforderlich, werden hierfür Tiere und Pflanzen vorübergehend umgesiedelt. Beispiele dafür sind die Umsiedlungen von, Fledermäusen, Kreuzkröten, Zaun- und Mauereidechsen. Obwohl sie an einigen Bahnhöfen und Neubaustrecken häufig vorkommen, unterliegen Mauereidechsen in Deutschland dem strengen Artenschutz, da sie als stark gefährdet gelten. Die Deutsche Bahn sorgt bei Baumaßnahmen, die diese Habitate betreffen, dann für Ersatzhabitate und siedelt die Tiere gemäß gesetzlicher Vorgaben um. Dieser Prozess wird von der Deutschen Bahn dokumentiert. 

Für mehr Vielfalt auf ihren Flächen sorgte die Deutsche Bahn auch gemeinsam mit Partnern des von der EU geförderten Projekts „Boosting Green Infrastructure through Biodiversity-Oriented Design of Business Premises“ (EU LIFE BooGI-BOP). Im Rahmen der Kooperation berieten die Projektpartner, z.B. der Global Nature Fund, die Deutsche Bahn dazu, wie Firmengelände möglichst naturnah gestaltet werden können. So wird zunehmend Wert auf Wildblumenwiesen statt künstlichen Rasenflächen gelegt und Nisthilfen für Hummeln geschaffen. 

Gleichzeitig verfolgt das Unternehmen gezielt den Schutz einzelner Tierarten; hierzu zählen etwa bedrohte Wildbienen, Wanderfalken und Apollofalter. So sollen durch die kostenfreie Nutzung von DB-Flächen durch private Imker Lebensräume für über 50 Millionen Bienen gesichert werden. Für Wildbienen wiederum hat die Deutsche Bahn an einigen Bahnhöfen sogenannte „Archen“ aufgestellt, die als Nisthilfe dienen und Nahrung enthalten. Dies ersten wurden in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative „sinnvoll handeln DAS TUN WIR“ mit der Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb aufgestellt.  

Ergebnisse 

Seit 2010 wurden so bereits 46.000 einzelne Natur- und Artenschutzaktivitäten bei der Deutschen Bahn umgesetzt. Die Beispiele zeigen, wie mit wenig Aufwand gezielt Beiträge zum Erhalt der biologischen Vielfalt geleistet werden können. Gleichzeitig zeigt sich, dass es bei komplexeren Projekten auf das gelungene Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wie die Voraussetzungen am Projektstandort, das Engagement der Beteiligten und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, ankommt. Die erfolgreich umgesetzten Projekte leisten nicht nur einen Beitrag zur Erreichung nationaler und internationaler Nachhaltigkeitsziele, sondern können auch andere Unternehmen motivieren, sich für mehr Artenschutz einzusetzen. 

Weitere Informationen auf der Webseite der Deutschen Bahn: 

  • Die Grüne Transformation der Deutschen Bahn
  • Strategie Naturschutz der Deutschen Bahn
  • Artenschutz bei der Deutschen Bahn

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