Kernarbeitsnormen

Neben Menschenrechten stellen die sogenannten Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) einen wesentlichen Bestandteil menschenwürdiger Arbeit dar. Hierzu gehören Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen, die Beseitigung von Zwangsarbeit, die Abschaffung von Kinderarbeit, das Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf sowie Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit. Die Zehn Prinzipien des UN Global Compact greifen diese in den Prinzipien 3 bis 6 auf und formulieren einen klaren Anspruch an Unternehmen, die Kernarbeitsnormen zu achten.

Im Bereich der Kernarbeitsnormen besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Erfüllung der Zehn Prinzipien des UN Global Compact und der Verwirklichung der SDGs: Ein Unternehmen, das sich beispielsweise im Rahmen einer Multi-Stakeholder-Partnerschaft dafür einsetzt, dass die Arbeitsbedingungen in seiner Lieferkette verbessert werden, leistet nicht nur einen Beitrag zu den Prinzipien 3-6 des UN Global Compact, sondern auch zur Verwirklichung von SDG 8 (menschenwürdige Arbeit), von SDG 1 (Bekämpfung von Armut), SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) oder SDG5 (Gleichstellung der Geschlechter).

Vor dem Hintergrund steigender gesetzlicher Anforderungen stehen viele Unternehmen vor der Frage, wie sie arbeitsrechtlichen Risiken in ihren Liefer- und Wertschöpfungsketten angemessen begegnen können. Doch auch über den gesetzlichen Rahmen hinaus lohnt es sich für Unternehmen, sich mit den Kernarbeitsnormen auseinanderzusetzen. So kann ein Einsatz für Kernarbeitsnormen Ihre Lieferantenbeziehungen verbessern, Lieferketten resilienter machen, Risiken reduzieren und Ihre Attraktivität bei Bewerber*innen steigern. Das Angebot des UN GCD bietet hierbei erste Ansatzpunkte, Unterstützung und Orientierung.