Siemens AG

Collective Action bei Siemens: gemeinsam gegen Korruption

Case Study
Titel
Collective Action bei Siemens: gemeinsam gegen Korruption
Unternehmen & Organisation
Siemens AG
Kategorie
Unternehmen
Themenbereich
Governance
Anvisierte SDGs
16
Jahr
2022
Korruption kann man nur gemeinsam bekämpfen, weiß man bei Siemens. Das Unternehmen setzt daher auf Collective Action-Maßnahmen und hat dazu die Siemens Integrity Initiative ins Leben gerufen. Die Initiative unterstützt Organisationen und Projekte, die sich dem kollektiven Kampf gegen Korruption verschrieben haben.

Ausgangssituation

Compliance ist die Grundlage für jegliche Entscheidungen – weltweit und auf allen Organisationsebenen. Dabei geht die Bedeutung von Compliance über die Einhaltung von Gesetzen und internen Regelungen, wie dem Siemens Business Conduct, hinaus. Siemens operiert deshalb mit einer Null-Toleranz-Maxime gegenüber Korruption, Wettbewerbsverstößen und anderen Verstößen gegen geltendes Recht.

Der Bereich Compliance ist bei Siemens nicht nur für die Bekämpfung von Korruption, Wettbewerbsverstößen und Verstößen gegen Exportkontrollen zuständig, sondern auch für den Schutz des Unternehmens gegen Betrug und Geldwäsche sowie für die Einhaltung der Menschenrechte.

Neben den Compliance-Maßnahmen innerhalb der eigenen Geschäftspraktiken engagiert sich Siemens auch in internationalen Organisationen und Initiativen, wie der Partnering Against Corruption Initiative (PACI), um verantwortungsvolle Geschäftspraktiken weltweit zu stärken. Zudem unterstützt das Unternehmen mit der Siemens Integrity Initiative sogenannte Collective Action-Projekte. Das sind Projekte, die gemeinsam – also kollektiv – mit zahlreichen Organisationen in der ganzen Welt Allianzen zur Bekämpfung der Korruption und zur Förderung eines fairen Wettbewerbs aufbauen.

Zielsetzung & Umsetzungsansatz

Die Siemens Integrity Initiative wurde im Jahr 2009 gegründet und unterstützt Organisationen und Projekte finanziell, die mit Collective Action sowie Aus- und Weiterbildungsangeboten gegen Korruption ankämpfen und damit einen fairen Wettbewerb voranbringen. Die von der Initiative unterstützten Projekte haben alle einen konkreten Bezug zu wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und sind auf objektive und messbare Ergebnisse mit Ausbaupotential ausgelegt.

Die Siemens Integrity Initiative basiert auf Vereinbarungen mit der Weltbank und der Europäischen Investitionsbank. Als Teil der Vereinbarung („Settlement“) zwischen Siemens und der Weltbank hat diese seit 2009 das Recht, die Verwendung der Fördermittel in Höhe von 100 Millionen US-Dollar über eine Laufzeit von 15 Jahren zu prüfen. Darüber hinaus kann sie bei der von Siemens getroffenen Auswahl der geförderten Projekte und Organisationen von ihrem Vetorecht Gebrauch machen. Als Teil der Vereinbarung zwischen Siemens und der Europäischen Investitionsbank (13,64 Millionen Euro über fünf Jahre) hat auch die EIB das Recht, vorgeschlagene Projekte zurückzuweisen.

Geleitet wird die Siemens Integrity Initiative von einer globalen Projektorganisation. Das Projektbüro informiert den Siemens-Lenkungsausschuss, die Weltbankgruppe und die Europäische Investitionsbank regelmäßig über den Stand und die Fortschritte der Initiative.

Die Projektauswahl erfolgt transparent nach veröffentlichten Kriterien. Dabei spielen die Ausgewogenheit der Themenschwerpunkte, die Größe der zu unterstützenden Organisation und die regionale Verteilung der Projekte eine wichtige Rolle.

Bei dem Auswahlprozess werden die Projekte zunächst in Zusammenarbeit mit Siemens Compliance Expertinnen und Experten, Finanz- und Steuerexpertinnen und -experten sowie der Rechtsabteilung einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Danach muss ein Lenkungsausschuss die Projekte genehmigen. Wenn kein Veto von der Weltbank oder eine Zurückweisung der Europäischen Investitionsbank erfolgt, werden die Projekte zur Finanzierung freigegeben.

Mit der Initiative verpflichtet sich Siemens, 15 Jahre lang Projekte unter den genannten Bedingungen zu unterstützen und damit gegen Korruption und Betrug anzukämpfen.

Ergebnisse

Aufbauend auf den ersten drei Finanzierungsrunden hat Siemens im Juli 2021 erneut Projekte benannt, die Fördermittel zur Unterstützung von sauberen Märkten im Rahmen der Siemens Integrity Initiative erhalten. Damit erweitert sich das Projektportfolio auf insgesamt 85 Projekte in mehr als 50 Ländern mit einem zugesagtem Finanzierungsvolumen von knapp 120 Millionen US-Dollar. Mit dieser Reichweite ist die Initiative eine der größten privatwirtschaftlichen Initiativen zur Bekämpfung von Korruption und zur Förderung fairer Märkte. Siemens veröffentlicht jährlich einen Siemens Integrity Initiative-Bericht mit detaillierten Informationen zu allen Projekten unter www.siemens.com/integrity-initiative

Quellen und weitere Informationen

  • Siemens Integrity Initiative Annual Report 2021
  • Siemens Webseite: Bereich Compliance und Integrität

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