Allianz SE

Allianz koppelt Geschäftsentscheidungen an ESG-Kriterien

Case Study
Titel
Allianz koppelt Geschäftsentscheidungen an ESG-Kriterien
Unternehmen & Organisation
Allianz SE
Kategorie
Unternehmen
Themenbereich
Social, Umwelt (Environment), Governance, Alle Themen
Anvisierte SDGs
8, 13, 17
Jahr
2022
Als globaler Versicherer, Investor und Vermögensverwalter ermöglicht das Verständnis von Umwelt-, Social- und Governance-Themen (ESG) es der Allianz, Risiken zu reduzieren und Chancen in den Bereichen Underwriting, Schadenbearbeitung, Investment Management und Asset Management zu nutzen. Die Leitlinien und Regeln dieses Ansatzes für die verschiedenen Geschäftseinheiten hat der Konzern im detaillierten „ESG Integration Framework“ erarbeitet. Er wird seit 2016 umgesetzt.

Ausgangssituation

Als Unternehmen mit globaler Reichweite ist die Allianz mit verschiedenen Nachhaltigkeitsherausforderungen konfrontiert. Umweltspezifische, soziale und Governanceaspekte sind deshalb Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Allianz. Diese bestimmt die Art und Weise, wie die Allianz ihr Geschäft zusammen mit den rund 150.000 Mitarbeitern führt und wie sie ihre Portfolios verwaltet.  

Als ein führendes Finanzdienstleistungsunternehmen baut die Allianz auf ein proaktives und strategisches Management von ESG-Risiken. Dieses erkennt die möglichen Risiken in den verschiedenen Geschäftsbereichen des Unternehmens an und adressiert sie. Ebenso werden positive Wirkungen und Chancen aus Nachhaltigkeitstrends erkannt und genutzt.  

Zielsetzung & Umsetzungsansatz

Die Fokussierung auf ESG-Themen unterstützt das Kerngeschäft und die Nachhaltigkeitsstrategie der Allianz; sie stellt sicher, dass die Unternehmenswerte gelebt werden und Verantwortung bei der Entscheidungsfindung und im Umgang mit gesellschaftlichen Stakeholdern gezeigt wird. Das Allianz ESG Integration Framework beschreibt, wie die Allianz ESG-Überlegungen in das Kerngeschäft integriert. Es enthält zudem den Ansatz der Allianz zum Umgang mit Menschenrechten in Geschäft und Organisation.

Die Verantwortlichkeiten für ESG-Integration sind wie folgt verteilt: Das Group ESG Board ist ein spezielles Gremium, das sich mit ESG-Themen innerhalb der Allianz befasst. Das Board trägt die Verantwortung für die Integration und Stärkung von ESG-Aspekten in den Geschäftsbereichen und eigenen Aktivitäten der Allianz Gruppe. Es spricht Empfehlungen zu ESG-Themen gegenüber dem Vorstand der Allianz und seinen Ausschüssen aus (z.B. Group Finance and Risk Committee). Unterstützt wird es dabei vom Bereich Global Sustainability, welcher für die Steuerung von ESG-Aspekten in den zentralen Anlage- und Versicherungstätigkeiten zuständig ist. An der Spitze des Fachbereichs steht der Chief Sustainability Officer, welcher direkt an den Vorsitzenden des Group ESG Boards berichtet. Viele operative Einheiten (OE) der Allianz haben zudem OE-spezifische ESG-Teams eingerichtet oder Fachexpert:innen benannt.

Die konsequente Anwendung von ESG-Prozessen in Versicherungs- und Eigenanlagen ist entscheidend, um die Risiken zu minimieren und die Chancen zu nutzen, die sich aus ESG-Trends ergeben. Dafür setzt die Allianz zum Beispiel auf folgende Maßnahmen:

  • Konzernweite Unternehmensregeln zu Risikomanagement, Versicherungsgeschäft und Investitionen,
  • Ausschlussrichtlinien, also zum Beispiel das Verbot von bestimmten Investitionen in geächtete Waffen oder in kohlebasierte Geschäftsmodelle,
  • Auswahl von Vermögensverwaltern: Über 99 Prozent des von der Allianz verwalteten Vermögens werden von Asset Manager:innen verwaltet, die die von den Vereinten Nationen aufgestellten „Principles for Responsible Investment“ (PRI) unterzeichnet haben und/oder eigene ESG-Richtlinien haben,
  • Prüfung von Transaktionen und Investitionen auf ESG-Risiken auf der Basis eines klar definierten Prozesses: Transaktionen, die bei einer ersten Überprüfung als riskant eingestuft werden, werden automatisch in eine detailliertere ESG-Prüfung geleitet. Die Allianz stärkt den Prüfungsprozess kontinuierlich durch Leitlinien für die verschiedenen Geschäftseinheiten.

Zudem hat sich die Allianz selbst PRI sowie den Principles for Sustainable Insurance (PSI) angeschlossen und sich somit dazu verpflichtet, die Prinzipen in ihrem Geschäft zu integrieren sowie über Fortschritte zu berichten.

Ergebnisse

Das Unternehmen verzeichnet Fortschritte bei der Förderung von nachhaltigen Investitionen. Nachhaltige Anlagen stiegen von 2018 bis 2020 von 191 auf 232 Milliarden Euro verwaltetes Vermögen.

Im Jahr 2020 wurden 597 Investitionen und Transaktionen auf ESG-Kriterien geprüft. 31,8 Prozent davon wurden nur unter Auflagen oder mit zusätzlichen Milderungsmaßnahmen zur Abwendung von ESG-Risiken zugelassen. Weitere 7,7 Prozent der geprüften Transaktionen wurden gänzlich abgelehnt.

Die Allianz hat außerdem ihren Dialog zu ESG-Kriterien mit Unternehmen in ihrem Anlageportfolio ausgebaut und berichtet von steigenden, aktiven Engagements zu Themen wie CO2-Emissionen, Gesundheit und Sicherheit, Produktsicherheit oder Biodiversität.

Weitere Informationen

  • Website des Unternehmens 
  • Allianz Nachhaltigkeitsbericht 2020
  • Allianz Sustainability Integration Framework, Version 5.0 aus dem Juni 2023

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