Internationaler Tag der Menschenrechte: DGCN veröffentlicht neue Publikationsreihe zu menschenrechtlicher Sorgfalt

Am heutigen Freitag ist Internationaler Tag der Menschenrechte – wie jedes Jahr, seitdem vor mehr als siebzig Jahren, am 10. Dezember 1948, die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) verabschiedete. Besonders im Vordergrund steht in diesem Jahr das Thema Gleichheit und damit das grundlegendste aller Rechte, das deshalb auch direkt im ersten Artikel der AEMR beschrieben wird: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“.

Die Achtung der Menschenwürde und die Einhaltung der fundamentalen Rechte und Freiheiten, die diese sichern und auf denen unsere Gesellschaft basiert, sind auch essenziell für eine nachhaltige Entwicklung. Die Zehn Prinzipien des UN Global Compact rufen deshalb teilnehmende Unternehmen explizit dazu auf, die Menschenrechte einzuhalten und sich nicht an Menschenrechtsverletzungen durch Dritte mitschuldig zumachen. Seit 2011 gibt es zudem mit den UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte einen international anerkannten Rahmen, der die Verantwortung auch von Unternehmen hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen beschreibt, mit denen sie mittelbar, über ihre Liefer- und Wertschöpfungsketten, in Verbindung stehen.

Fortschritt, aber auch Lücken beim Thema Wirtschaft und Menschenrechte

Tatsächlich hat sich in den vergangene zehn Jahren viel getan: Immer mehr Unternehmen befassen sich proaktiv mit ihren Auswirkungen auf die Menschenrechte, zahlreiche Multi-Stakeholder-Initiativen setzen sich für Verbesserungen vor Ort ein. Das Bewusstsein seitens Finanzmarkt und Politik ist gewachsen, was sich nicht zuletzt in einer wachsenden Zahl an Transparenz- und Sorgfaltspflichten, wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, äußert. Doch es bleiben auch viele Lücken – sowohl, was die Schaffung politisch-rechtlicher Rahmenbedingungen für das Thema Wirtschaft und Menschenrechte anbelangt, ebenso wie in der unternehmerischen Praxis. Deshalb hat die UN Working Group on Business and Human Rights – mandatiert, die Umsetzung der UN Leitprinzipien voranzutreiben – vergangene Woche eine Roadmap vorgestellt, in der sie Handlungsfelder und Empfehlungen für die Förderung der unternehmerischen Verantwortung für die Menschenrechte in den kommenden zehn Jahren identifiziert. Zentral dabei: Eine breitere Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfalt durch Unternehmen und eine konsequentere Einbindung von Menschenrechten in Governancestrukturen und Geschäftsmodelle. Auch Sanda Ojiambo, CEO & Executive Director des UN Global Compact, begrüßte die Roadmap und ermutigte alle Unterzeichner, zur Umsetzung beizutragen.

Neue Publikationsreihe des DGCN bereitet Lernerfahrungen aus der Umsetzung auf

Unternehmen bei der Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfalt im Sinne der UN Leitprinzipien zu unterstützen, ist ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit des Deutschen Global Compact Netzwerks (DGCN). Auch das DGCN hat das diesjährige Jubiläum der UN Leitprinzipen zum Anlass genommen, eine Rückschau zu wagen: Die neue Publikationsreihe Insight Series – Schlüssel zu wirksamer menschenrechtlicher Sorgfalt geht der Frage auf den Grund, was denn effektive menschenrechtliche Sorgfaltsprozesse eigentlich ausmacht und bereitet dazu ausgewählte Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Arbeit des DGCN auf. Zum Auftakt der Reihe geht es ums Thema menschenrechtliches Risikomanagement – dem Kernstück des Sorgfaltsverständnisses der UN Leitprinzipien und für Unternehmen demnach von grundlegender Bedeutung, um ihrer Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte nachzukommen. Ziel der Reihe ist es, eine Auswahl zentraler Erfolgsfaktoren für die Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfalt zu präsentieren, um Unternehmen Denkanstöße für wirksame und robuste menschenrechtliche Sorgfaltsprozesse und kontinuierliche Verbesserungen zu geben – und damit auch einen kleinen Beitrag zur weiteren Umsetzung der UN Leitprinzipien zu leisten.

Lesen Sie hier die Publikation zu effektivem menschenrechtlichen Risikomanagement: