DGCN Teilnehmerkonferenz

Berlin
DGCN Teilnehmerkonferenz: "SDG 16 in der Unternehmenspraxis:
Hass, Hetze, Desinformation und Verschwörungsmythen – not my business?"
Datum & Uhrzeit / Date & time
Mittwoch, 17.11.2021, 09:30h – 14:30h
Ort / Location

Online und Berlin

Veranstalter / Organizer

Deutsches Global Compact Netzwerk

Art der Veranstaltung / Event type
Konferenz
Teilnahmegebühr / Participation fee

Kostenfrei

Themenbereich / Topic
Konferenz

Zum Livestream

Schon vor Ausbruch der Pandemie stand die liberale Demokratie unter Druck. Wachsende Teile der Bevölkerung fühlen sich durch Globalisierung, Digitalisierung, Migration, veränderte Arbeits- und Geschlechterbeziehung bedroht. In diesen Bevölkerungsgruppen ist oft das Vertrauen in Institutionen (Staat, Wirtschaft, Medien, NGOs) und in die offene Gesellschaft gering. Nicht selten findet autoritäres, populistisches, nationalistisches und rassistisches Gedankengut hier einen fruchtbaren Nährboden.

Und nun also COVID-19 – es ist zu befürchten, dass die Polarisierung der Gesellschaft in Folge der Pandemie eher zu- als abnehmen wird. Aktuelle Studien begründen diese Sorge. So weist z.B. eine Studie der Bertelsmann Stiftung darauf hin, dass in Deutschland überproportional viele Menschen mit niedrigem Einkommen und geringer formaler Bildung negativ betroffen sind. Das Frühlings-Update des Edelman Trust Barometer 2021 zeigt, dass die Schere im Vertrauen in Institutionen zwischen der „informierten“ und der „breiten“ Öffentlichkeit noch größer geworden ist. Dabei ist die Vertrauenskluft in Bezug auf die Wirtschaft am größten. Während die informierte Öffentlichkeit Unternehmen das größte Vertrauen im Vergleich zu anderen Institutionen ausspricht, erhalten sie von der breiten Öffentlichkeit nur neutrale Werte. Gleichzeitig belegt die Umfrage, dass die Mehrheit der Befragten von CEOs erwarten, dass sie sich stärker für politische und vor allem soziale Themen engagieren.

Vor diesem Hintergrund möchten wir die DGCN Teilnehmerkonferenz am 17. November 2021 virtuell und in Berlin zum Anlass nehmen, die Rolle der Wirtschaft in Bezug auf die skizzierten Entwicklungen zu beleuchten. Dabei werden wir uns im Rahmen der Plenumsdiskussion auf die Verantwortung und die Handlungsoptionen von Unternehmen im Hinblick auf Hass, Hetze, Desinformationskampagnen und Verschwörungstheorien fokussieren. Inspiration hierzu gibt auch der kürzlich veröffentlichte „SDG 16 Business Framework“ des UN Global Compact, der Unternehmen dazu aufruft, sich für Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen einzusetzen.

Gemeinsam mit hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft möchten wir u.a. folgende Fragen erörtern:

  • Haben Unternehmen eine Verantwortung sich in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen?
  • Wo verlaufen die Grenzen zu Lobbying und zum Primat der Politik?
  • Welche Chancen und Risiken ergeben sich für Unternehmen, Haltung gegen Verschwörungsmythen, Desinformation, Hass und Hetze zu zeigen?
  • Was können Unternehmen tun und welche Handlungsfelder lassen sich identifizieren?
  • Sind KMUs anders betroffen als Großunternehmen?

Im Anschluss an die Plenumsdiskussion laden wir alle Teilnehmenden zu Learning by Sharing-Sessions zu den Themenschwerpunkten des DGCN ein: In vier parallelen Sessions zu Menschenrechten, Klima, Korruptionsprävention und den SDGs bieten wir einen Raum für den Austausch zu Herausforderungen in der Unternehmenspraxis mit Inputs führender Unternehmen. Die Teilnahme an den parallel laufenden Sessions richtet sich vorrangig an Unterzeichner des UN Global Compact.

Melden Sie sich jetzt kostenfrei an!


Agenda

9:30 - 9:45 Uhr

Begrüßung & Einleitung

9:45 – 10.15 Uhr

Update zum UN Global Compact & DGCN

10:15 – 12.15 Uhr

Plenumsdiskussion: „Unternehmerische Verantwortung für Demokratie, gegen Verschwörungstheorien, Desinformation, Hass und Hetze“ 

Einleitung
Thorsten Pinkepank, Vorsitzender, DGCN Lenkungskreis

Setting the Scene
Martin von Broock, Vorstandsvorsitzender, Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik: „Corporate Activism in der Corona-Krise: Haltung oder Zurückhaltung bei Verschwörungsmythen?“

Diskussion
Moderation: Heino von Meyer

Panelist:innen
Katharina Nocun, Publizistin & Autorin
Barbara Costanzo, Vice President, Group Social Engagement, Deutsche Telekom
Stefan Haver, Head of Sustainability, Evonik
Felix Duffy, Sprecher, LobbyControl

12:15 – 12:30 Uhr

Wrap-up

12:30 – 13:30 Uhr

Mittagspause

13:30 – 14:30 Uhr

 
Learning by Sharing Sessions zu den DGCN Themenschwerpunkten (vorrangig für Unterzeichner des UN Global Compact)
  • Menschenrechte & Arbeitsnormen
  • Umwelt & Klima
  • Integrität / Korruptionsprävention
  • Sustainable Development Goals (SDGs)

 

Informationen zu den Learning by Sharing Sessions (vorrangig für Unterzeichner)

Learning by Sharing Session: "Human Rights Impact Assessments“, Moderation: Laura Curtze

Wissen um die eigenen menschenrechtlichen Risiken und erklären können, wie mit diesen umgegangen wird – das ist die Quintessenz menschenrechtlicher Sorgfalt. Als Teil ihrer Risikoanalyse führen daher immer mehr Unternehmen auch sogenannte Human Rights Impact Assessments durch, in deren Rahmen bestimmte Risikothemen, Lieferketten oder Produktionsstätten besonders detailliert und unter Einbezug von Stakeholdern unter die Lupe genommen und Abmilderungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Auch ALDI Nord hat bereits mehrere Human Rights Impact Assessments durchgeführt, bis 2025 sind insgesamt zwölf geplant. Zum gewählten Ansatz und ersten Lernerfahrungen von ALDI Nord berichtet Lena Schweighöfer (Specialist Corporate Responsibility / Quality Assurance International, ALDI Einkauf SE & Co. oHG).

Learning by Sharing Session: „Klimamanagement in der Wertschöpfungskette“, Moderation: Lena Kern

Die Ansprüche an Unternehmen bezüglich ihrer Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette nehmen stetig zu, nicht zuletzt, da für die meisten Unternehmen der größte Hebel zur Minderung ihrer Emissionen in der Wertschöpfungskette liegt. Es gilt diese nicht nur zu erheben, sondern auch effektive Maßnahmen zur Reduktion umzusetzen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der Kooperation mit Lieferant:innen oder Kund:innen.

Welche Ansätze und Herausforderungen es dabei gibt, diskutieren wir anhand des Beispiels Handel mit Sarah Schlegel (Head of Corporate Responsibility, METRO AG) und Miriam Zech (Sustainability Manager, The Lorenz Bahlsen Snack-World GmbH & Co KG Germany).

Learning by Sharing Session: „Integrität als transversales Thema in Unternehmen“, Moderation: Carolina Echevarria

Die zunehmende Sensibilisierung von Verbraucher:innen und Investor:innen bezüglich Konsum- und Investitionsgüter rückt Integritätsstandards vermehrt in den Fokus der unternehmerischen Praxis. Der Wandel, der dadurch in Unternehmen angestoßen wird, geht über bloße Compliance hinaus und beinhaltet vielmehr auch einen ganzheitlichen ethischen Anspruch von Unternehmen in Verbindung mit weiteren ökologischen und sozialen Themen. In dieser Session geht es darum, wie Integrität als transversales Thema im Unternehmen verankert werden kann, um eine einheitliche Implementierung sowohl aus Compliance - als auch aus gesamtstrategischer Perspektive zu gewährleisten.

Wir freuen uns auf Input von Hannah Engels (Head of Compliance, METRO AG), die ihren Ansatz in Bezug auf Integrität als bereichsübergreifendes Thema im Unternehmen vorstellt. Der Fokus liegt vor allem auf den Herausforderungen, den Erfolgen, aber auch den Misserfolgen, auf die sie in diesem Kontext gestoßen ist.

Learning by Sharing Session: “SDGs in der Unternehmenspraxis”, Moderation: Silke Düwel-Rieth

Die Innovation- und Investitionskraft der Wirtschaft ist für die erfolgreiche Umsetzung der Ende 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) unabdingbar. Bei 17 SDGs und 169 Unterzielen ist eine Priorisierung der SDGs entscheidend, um als Unternehmen glaubwürdig und gewinnbringend zur Erreichung der SDGs beizutragen. Auf diesen Fokus-SDGs aufbauende Leuchtturmprojekte, die Mitarbeiter:innen oder auch Kund:innen und Lieferant:innen einbinden, führen zu einem gemeinsamen Verständnis und machen die Bedeutung der global gültigen SDGs für die Menschen im Unternehmen erlebbar.

In dieser Session berichten Manolya Hiddensen (Referentin Corporate Human Relations) und Bastian Bröckling (Ausbildungsleiter) von Phoenix Contact wie es sich den 17 SDGs inhaltlich genähert und wie ein Mitarbeiter:innen-Projekt den Austausch zu den SDGs generationenübergreifend befördert hat.

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