„Als Unterzeichner des Globalen Paktes der Vereinten Nationen setzen wir uns aktiv für die Abschaffung von Kinderarbeit ein. Wir verlangen von unseren Lieferanten, dass sie entsprechend handeln und verbieten ihnen vertraglich, Kinder zu beschäftigen.“ (Merck)
Themenschwerpunkte: Menschenrechte, Kinderarbeit, Lieferkette, Rohstoffe, Transparenz, Arbeits- und Sozialstandards
Überblick
Jede Tätigkeit, die für Kinder aufgrund ihres Alters zu gefährlich ist, ihre körperliche und seelische Entwicklung beeinträchtigt und den Schulbesuch verhindert, wird als Kinderarbeit bezeichnet. Zu den schlimmsten Formen zählen Sklaverei oder Zwangsarbeit. Nach Schätzungen von UNICEF, ILO und der Weltbank sind weltweit knapp 170 Millionen Kinder betroffen. Davon leiden 85 Millionen Kinder unter Arbeitsbedingungen, die gefährlich und ausbeuterisch sind.
Auch deutschen Unternehmen kann das Thema Kinderarbeit innerhalb ihrer weiterverzweigten Lieferketten begegnen, so etwa beim Rohstoffabbau in Entwicklungs- und Schwellenländern. Was Unternehmen machen können, um Kinderarbeit in ihrem Wertschöpfungsprozess auszuschließen, zeigt Merck anhand von Maßnahmen innerhalb seiner Glimmer-Lieferkette.
Merck verwendet Glimmer (englisch: Mica) für die Herstellung seiner Effektpigmente. Das Mineral bezieht das Unternehmen hauptsächlich aus dem nordostindischen Bundesstaat Jharkhand. Dort ist Kinderarbeit aufgrund von Armut und politischer Instabilität weit verbreitet. Auch beim Abbau von Glimmer wurden Kinder eingesetzt, wie Merck bei einer Untersuchung 2008 festgestellt hatte.
Um Kindearbeit aus der Glimmer-Lieferkette auszuschließen, hat Merck folgende Maßnahmen ergriffen:
1. Einhaltung sozialer Standards entlang der Lieferkette
Steuerung durch Leitbilder: Damit die Lieferanten die Prinzipien der Menschenrechtscharta des Unternehmens einhalten, wurde die Lieferkette so weiterentwickelt, dass Merck einen größeren direkten Einfluss auf seine Zulieferer bekommt. So werden bei den Lieferanten entsprechende Unternehmenswerte zur Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards durchgesetzt.
Merck hat außerdem verschiedenen Kontrollmechanismen eingeführt, die für Transparenz in der Glimmer-Lieferkette sorgen:
2. Verbesserung der Lebensbedingungen in den Glimmeranbaugebieten
Neben der Umstellung der Lieferkette hat Merck mit seinem Partner IGEP in Jharkhand Bildungs- und Gesundheitsprogramme entwickelt, um die Lebensbedingungen der Arbeiter vor Ort zu verbessern.
In erster Linie sind Unternehmen mit weitverzweigten, intransparenten Lieferketten, die Vorprodukte oder Rohstoffe aus Entwicklungs- und Schwellenländern beziehen, von dem Thema Kinderarbeit betroffen. Insofern ist es wichtig, zunächst die kritischen Punkte in seinem Wertschöpfungsprozess zu identifizieren und genau zu analysieren, ob und wo Kinder bei der Arbeit eingesetzt werden.
Dabei kann den Unternehmen als Visualisierungstool eine Risk Map helfen, die das Risikoprofil auch im Bereich von Kinderarbeit verständlich macht und dabei unterstützt, die Auswirkungen besser zu beurteilen. Danach können Unternehmen ggf. gemeinsam mit fachkundigen Partnern einen Maßnahmenplan entwickeln, um die Kinderarbeit in der Lieferkette zu beseitigen. Das DGCN bietet in diesem Bereich sowohl Webinare als auch Coachings an, um Unternehmen hier zu unterstützen.
Folgende Maßnahmen können Ihnen helfen